Zuchtgrundsätze

Der Zuchtgrundsatz "Gesundheit" steht in unserer Zucht an erster Stelle, da heutzutage gerade unter den Molossern vor allem Hüftgelenkdysplasie (HD), Ellbogengelenkdysplasie(ED), Bänderschwächen, Wirbelsäulenkrankheiten, Anfälligkeit für Magendrehung, Krebs, Herz-/Kreislaufkrankheiten, Hautkrankheiten und anderes mehr vorzufinden sind. Viele dieser Krankheiten sind in erster Linie Erbkrankheiten. Um eine gesunde Zucht aufzubauen, ist deshalb von größter Wichtigkeit, gesunde Zuchthunde einzusetzen und von den Nachkommen ebenfalls wieder nur mit gesunden Nachzuchten weiter zu züchten.

Die AZG e. V. setzt nur Zuchthunde ein, die HD-A oder HD-B haben bzw. ED-0 oder ED-1, da hierbei bis in hohe Alter, abgesehen von normalen Verschleißerscheinung, nicht mit Schmerzen der Ellbogen- oder Hüftgelenke zu rechnen ist. Hunde die nach Auswertung HD-A und HD-B haben, gelten als gesund.
Da wir nur HD-A mit HD-B oder bei beiden HD-A Hunde verpaaren, werden wir dem absolut gesunden Hund schnell am nächsten zu kommen.

Das Mindestalter der Antikdoggenzuchthündinnen für den 1. Wurf beträgt 18 Monate und es muss eine Ausdauerprüfung am Rad über mindestens 20 km bestanden werden und ein Wesenstest der AZG e.V.!

Das "Wesen" der Antikdogge steht bei den Zuchtgrundsätzen an zweiter Stelle. Wir streben einen Molosser an, der selbstbewusst, wachsam, menschen- und familienfreundlich ist und sich seinesgleichen gegenüber freundlich oder neutral, aber nicht aggressiv und rauferhaft verhält.
Eine Dogge soll im Rudel gehalten werden können.
Die Antikdogge hat aufgrund ihres guten Selbstbewusstseins auch einen mehr oder weniger starken Eigenwillen bzw. Dickkopf, so dass man als Rudelführer zeigen muss, wer das Sagen hat. Sie ordnet sich dennoch gut unter, ist sehr intelligent und gelehrig und verfügt über sehr gute Naturinstinkte.

Aufgrund ihres Erbes der Molosser, die vielseitige Arbeit verrichteten, wie Wachhund, Jagdhund, Schutzhund, kommt auch bei mancher Antikdogge in der Junghundzeit der Jagdtrieb durch, den man aber durch Gehorsam gut in den Griff bekommt. Die Gewöhnung an alle Arten von Haustieren, wie Hund, Katze, Hühner, Hasen etc. ist kein Problem, wenn sie vom Welpenalter daran gewöhnt ist.dogge_katze (26K)
Als Wachhunde sind sie sehr gut einzusetzen, wobei sie keine Kläffer sind, sondern nur dann anschlagen, wenn jemand am Grundstück steht oder vorbei geht. Als Wachhunde für einsame Gewerbeflächen oder Plätze eignet sie sich aufgrund ihres menschenfreundlichen Wesens nicht, da sie ihr Rudel zum bewachen braucht.

Für den Einsatz im Schutzhundesport ist nicht jede Antikdogge geeignet, da ihr als Molosser der starke Beutetrieb fehlt und sie sich nur einsetzt, wenn sie Gefahr erkennt. Dort kommt dann ihr ausgeprägter Wehrtrieb zu Geltung.
Wenn jedoch der Jagdtrieb bei der Antikdogge ausgeprägt ist, sind das die besten Voraussetzungen für den Einsatz als Schutzhund im Gebrauchshundesport. Der dann vorhandene Beutetrieb, gepaart mit dem immer vorhandenen Wehrtrieb, verspricht erstklassige Arbeit!

Die Antikdogge ist kein ausgesprochener Einmann-Hund. Da sie dem Menschen gegenüber sehr aufgeschlossen ist, kann sie sich auch schnell an geänderte Umstände, wie Wechsel der Familie, Umgebung etc. anpassen.
Die Antikdogge sollte sich keinesfalls der Umwelt gegenüber ängstlich oder angstbeißerisch verhalten. Dies sind Anzeichen, dass diesen Hunden das Selbstbewusstsein und die natürliche Fähigkeit, Gutes von Schlechtem zu unterscheiden, fehlt.
Auch Misstrauen gegenüber Fremden soll sie nur als Wachhund hinterm Zaun zeigen, sowie ein aufgeschlossenes, freundliches Wesen, wenn Gäste auf das Grundstück oder ins Haus kommen.

Deshalb steht bei der AZG e. V. das "Erscheinungsbild der Antikdogge" an dritter Stelle. Aber auch, weil wir zuerst auf Gesundheit und Wesen selektieren, kann das Erscheinungsbild erst an dritter Stelle stehen, wobei wir natürlich im Vorfeld auch nur die Zuchthunde aussuchen, die dem Bild der Antikdogge nahe kommen.
Gerade das Erscheinungsbild ist ein Parameter in der Zucht, der eine große Spanne an Ausprägungsmöglichkeiten bietet. Besonders wenn die genetische Vielfalt in einigen Rassen erhalten ist und diese nicht so extreme Inzucht, wie andere, erfahren haben.